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DIE WARMEN FÜSSE KOMMEN INS GEHN
mit geöffnetem Mund, weichen Lippen ins Türkis schauen und auf die
Löcher, in denen die Geckos verschwinden, am Abend drängen sie zum
Licht, zur einzeln hängenden Glühbirne, manches Leben eines bunten
Falters schmilzt auf dem Glas. Der schöne Falter wird häßlich, der
häßliche Gecko auch einmal schön
auf dem heißen Fußboden im Zimmer hoch über dem Ganges, die
gewaschenen Füße trocknen beim Gehn, die nassen Abdrücke verblassen.
Drei Drosseln sitzen mit gleicher Blickrichtung auf der Mauer. Noch
zwei. Noch eine. Keine
Außenkanten, Ballen, Zehen einer am andern. Das Rund der Fersen.
Fußgewölbe. Einsinken und Abheben. Häßlich wird schön. Schön wird
häßlich. Ringgeschmückte Zehen, rote Nägel. Hornhaut fürs Stehn und
Gehn. Lindenblüten. Marihuana rauchen. Seine Füße küssen. Sich
strecken und beugen. Verbeugen. Und gehen. Weggehen. Bleiben.
Bleiben. Nur die Rückseiten der Fersen berühren den Boden. Arme
hinter dem Kopf verschränkt. Brust steht über dem Hemd. Die Hitze
steht im Zimmer. Auch das Haus hat sie aufgesaugt. Vollgesaugt jeder
Stein am Boden. Die Farbe blättert von der Wand. Du berührst mich.
Das Wo ist überall. Nur nicht so schnell aufgeben.
Weiter. Weiter. Herzschlag beruhigt sich. Fliegen ist schön. Der
Zeitlauf macht Pause. Abdrücke im Lehm
ILLUSTRATION
von Saskia Niehaus
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