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TEXT AUS DEM KOPF
sieht alles hört alles weiß alles schwarz alles, ganz sicher
ist diese Kugel größer als ihre tastbaren Grenzen vermuten
lassen, Atmosphäre und Stratosphäre, ein schwarzer Nebel
stand über dem Rand, ein behendes Ameisenvolk läßt
seine Dämpfe aufsteigen, jetzt ist die Zeit da mein Liebster
in die Luft steigt, jetzt ist der Augenblick da ich am Rhein sitze
und den Männern der Ausflugsschiffe zurückwinke, jetzt ist
die Stunde zum Singen im Abendlicht. Zwei schwarze denkende Kohlen
sitzen tiefer als der Betrachter meint und senden unablässig:
ich sehe ich sehe ich sehe und schicken dabei Bilder hinaus. Jener,
der enggepolstert in der Mitte sitzt, spürt aber sehr wohl, daß
sein Kosmos über sich hinausstrahlt. Jetzt saugt der linke Trichter
den Verkehrslärm und schickt ihn verdichtet wieder hinaus: dieses
Menschengewuselgewimmel, wie kann ich mich so einzig fühlen unter
so vielen gleichen: weil ich sie höre, ihnen zuhöre, mir
zuhöre: ich kenne Chaos und Logik, rechnen kann ich jawohl, Vorsorge
treffen und in der Nachsorge wachsen - bis die Schale bricht: eine
Glücksspore im All
ILLUSTRATION
von Saskia Niehaus
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